Ich hatte das grosse Privileg, auf einem Bauernhof im Emmental aufzuwachsen, wo ich bereits als kleines Mädchen das Leben in und mit der Natur lieben gelernt habe. Heute ist die Natur meine grösste Ressource und Lehrerin zugleich. Etwas vom für mich wertvollsten, das sie mich immer wieder lehrt ist: Alles hat seine Zeit. Es gibt eine Zeit des Sähens, des Blühens, des Erntens, eine Zeit des Loslassens und Regenerierens, des Ruhens und der Stille. All das stets begleitet vom Vertrauen, dass alles zu seiner Zeit geschieht. In meiner Arbeit als Pflegerin sammelte ich in vielen verschiedenen Bereichen Erfahrung. Von der Akut- zur Langzeitpflege über die Betreuung von schwer beeinträchtigten Menschen. Doch überall hatte ich das Gefühl, dass mir etwas fehlt. Lange wusste ich jedoch nicht, was dieses Gefühl verursacht. Als ich 2021 das erste Mal vom Ayurveda hörte und ihn durch meine Ernährung und Routinen mehr und mehr in meinen Alltag zu integrieren begann, wusste ich, was mir in der Arbeit mit Menschen immer so gefehlt hat: Der ganzheitliche Ansatz, jeden einzelnen Menschen als Individuum und als untrennbar mit der Natur zu betrachten und begleiten zu dürfen. Es erfüllt mich mit grosser Freude und Demut, Menschen in meiner Praxis durch achtsame Berührungen in Kombination mit der Medizin der Natur wieder in Verbindung mit sich selbst zu bringen, die Elemente, die in jedem von uns schlummern, wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Mir Zeit nehmen zu können, körperlich wie auch emotional zu berühren, mit meiner sensiblen und einfühlsamen Art vollkommen da sein zu dürfen und Raum zu schaffen, damit jedes Individuum wieder den Zugang zu seinen ganz eigenen Ressourcen finden darf.